Dicke Bretter bohren: Das hat Heiner Dehner in seinem Berufsleben sehr oft gemacht und nie den Aufwand gescheut. Stets mit nötiger Portion Mut, Nachdruck und jede Menge Ideen. Zusammen mit Gleichgesinnten hat er vor zwanzig Jahren den Krisendienst Mittelfranken in Nürnberg ins Leben gerufen und ist bis jetzt sein ehrenamtlicher Geschäftsführer. Vor allem für diese Leistung, aber auch für viele andere Engagements für psychisch kranke sowie ältere Menschen hat der Bezirk Mittelfranken Heiner Dehner mit einem Ehrenbrief gewürdigt, der nur vier oder fünf Mal im Jahr vergeben wird.
Der Bezirkstagspräsident Richard Bartsch übergab die Auszeichnung an den Geschäftsführer des Krisendienstes am 20. März und lobte: „Heiner Dehner hat etwas revolutionäres gemacht.“ Bartsch betonte, dass Heiner Dehner beim Aufbau des Krisendienstes viele Widerstände durchbrechen musste. „Es ist Ihr Kind, es ist unser Kind“, so Bartsch über die Einrichtung, die in ihrer Form bayernweit einzigartig ist, und die der Bezirk Mittelfranken zum größten Teil finanziert. Gerade deswegen fand die Verleihung in den Räumen des Krisendienstes statt.
Zur Verleihung des Ehrenbriefes kamen viele Kollegen und Weggefährten von Heiner Dehner. Nicht überraschend, denn er ist in der Region eine wichtige Größe, wenn es um alte und psychisch kranke Menschen geht. Denn neben dem Krisendienst war Heiner Dehner auch am Aufbau von Borderline-Trialog, dem Bedrohungsmanagement, sowie dem Ruhepunkt (einer Beratungsstelle für Senioren in schwierigen Lebenssituationen) maßgeblich beteiligt. Von allen diesen Angeboten ist der Förderverein Krisenhilfe der Träger und Heiner Dehner sein Vorsitzender.
Nicht nur in seiner früheren Funktion als Psychiatriekoordinator der Stadt Nürnberg, sondern auch ehrenamtlich hat er sich in den vergangenen Jahrzehnten für viele andere Projekte, Einrichtungen und Vereine engesetzt. Dazu zählen etwa der Verein Angehöriger und Freunde psychisch Kranker sowie Wohngemeinschaften für Demenzkranke in der Region.
„Er hat immer ein offenes Ohr für andere gehabt, ohne verordnete Wertschätzung. Sein Handeln speiste sich aus Erfahrung, Intuition und Wissen“, betonte auch Ralf Bohner, Leiter des Krisendienstes Mittelfranken, in seiner Rede bei der Ehrung von Heiner Dehner.
Ella Schindler